Der Forstbetrieb lebt hauptsächlich vom Verkauf des nachwachsenden, umweltfreundlich produzierten Rohstoffes Holz. Dessen durchschnittliche Qualität hat sich im Laufe der letzten 25 Jahre infolge mehrerer Pflegehiebe wesentlich verbessert. Angeboten wird Industrie- und Stammholz aller Hauptbaumarten (Buche, Traubeneiche, Weißtanne, Fichte, Kiefer, Douglasie). Die Holzsortimente werden kundenorientiert ausgehalten. Die Nachfrage nach Buche-Brennholz in langer Form bewegt sich seit vielen Jahren auf hohem Niveau (Direktvermarktung durch den Waldeigentümer).
Der Forstbetrieb verpachtete im Jahr 2015 eine Parzelle für den Bau und Betrieb einer Windenergieanlage im Bereich des Bürgerwindparks Südliche Ortenau.
Reh- und Schwarzwild (Verkauf durch Waldbesitzer und Begehungsscheininhaber)
Der Forstbetriebsleiter Prof. Dr. Hermann Rodenkirchen hat als ehemaliger Dozent und Forstwissenschaftler didaktische und fachliche Kompetenz und bietet seit Jahren Gruppenführungen an für Forstpraktiker, Hochschulstudenten und interessierte Laien. In Zusammenarbeit mit der ANW Baden-Württemberg werden ab und zu waldbauliche Übungen durchgeführt. Der Beispielbetrieb für naturgemäße Privatwaldwirtschaft erhielt im Laufe der Jahre auch zunehmende internationale Beachtung (Besuchergruppen aus West- und Osteuropa, USA, Kanada, Afrika, Japan und China).
Die besonderen Naturschutzleistungen des Privatforstbetriebs wurden vom Umweltverband BUND Baden-Württemberg im Jahr 2011 durch Erwähnung im „Weißbuch Wald“ gewürdigt. Die naturgemäße Waldwirtschaft begünstigt die Artenvielfalt durch vertikale, z.T. auch horizontale Strukturierung der Bestände (ökologische Nischen!), durch Berücksichtigung kleinflächiger Standortsunterschiede mittels angepasster Baumarten und durch höhere Anteile an starken bzw. alten Bäumen. Die standortsheimische Baumart Weißtanne wird im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten stark gefördert (Renaissance!), und die noch großflächig vorhandenen Buchen-Altbestände werden durch einzelstammweise Nutzung erhalten. Auf Herbizide wird grundsätzlich verzichtet.
Durch Einschränkung der Schlagraumnutzung (Mindeststärke 10 cm), Auswahl und Schutz von Habitatbäumen (z.B. mit Schwarzspecht-Großhöhlen) und Stehen(Liegen)lassen abgestorbener oder gesplitterter Bäume kommt es zu einer allmählichen Vermehrung von ökologisch wertvollem Totholz. Die größte Lothar-Sturmwurffläche wurde seinerzeit nur teilgeräumt und auf Bepflanzung wurde weitgehend verzichtet: die natürliche Wiederbewaldung bzw. Sukzession mit Pionierbaumarten wurde dann 10 Jahre lang durch die FVA wissenschaftlich untersucht (auf der Fläche etablierten sich 12 verschiedene Baumarten). Im Grassert-Wald befinden sich vier gesetzlich geschützte Waldbiotope (v.a. Feuchtbiotope). Im Zusammenhang mit der Errichtung einer Windenergieanlage stellte der Forstbetrieb dem Betreiber via Vertragsnaturschutz zwei naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen (eine „stillgelegte“ Buchen-Altholzfläche und eine Renaturierungsfläche am Litschental-Bach) zur Verfügung.
Die naturgemäße Waldwirtschaft schützt in besonderem Maß die Böden, das Grundwasser und die Atmosphäre: durch Dauerbestockung werden die CO2-, Stickstoff-, Basen- und Aluminiumausträge minimiert. Es handelt sich um eine kostenlose Leistung für die Allgemeinheit.
ansprechende Waldbilder und zahlreiche Wander- und Forstwege stehen der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Nicht ganz glücklich ist der Betrieb mit dem zunehmenden, unkontrollierten Mountainbike-Verkehr.
Der Waldbesitzer pflegt die Zusammenarbeit mit Forstwissenschaftlern, Dozenten und Hochschulstudenten. Waldbauliche, forstökonomische und waldökologische Forschungen tragen maßgeblich zur Betriebsoptimierung bei (vgl. Schriftenverzeichnis).